Loch im Zahn? Schnell zum Zahnarzt!
Es pocht, es sticht, es drückt im Zahn! Bei diesen Symptomen heißt es: schnell zum Zahnarzt! Denn das sind Anzeichen für ein mögliches Loch im Zahn und kann schlimme Folgen haben. Bei direkter Behandlung lässt sich die Karies meist noch aufhalten, doch Betroffene zögern oft mit dem Gang zum Zahnarzt. Aber wie merkt man, dass ein Loch im Zahn ist und kann Karies eigentlich verhindert werden? Diese Antworten und alles rund um das Thema Loch im Zahn finden Sie in diesem Beitrag.
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Was ist ein Loch im Zahn? Was ist Karies?
Karies gehört zu den am häufigsten auftretenden Zahnkrankheiten bei Erwachsenen und Kindern. Umgangssprachlich spricht man oft von einem „Loch im Zahn“, denn die unangenehme Zahnfäule kann sich durch den Zahnschmelz arbeiten und dunkle Löcher in den Zähnen verursachen. Laut dem Barmer-Zahnreport im Jahr 2020 wurden bereits ein Drittel der 12-Jährigen wegen Zahnkaries behandelt. Was viele nicht wissen: Das Loch im Zahn kann schon im Milchgebiss entstehen und sich im Erwachsenengebiss weiter ausbreiten. Der Grund dafür sind nicht nur mangelnde Zahnhygiene, sondern auch das Versäumen regelmäßiger Zahnarztbesuche. Aus dem sogenannten Loch im Zahn können schnell Löcher in mehreren Zähnen werden, deshalb ist es besonders wichtig, bei Verdacht auf Karies umgehend einen Zahnarzt aufzusuchen. Wird das Loch im Zahn frühzeitig von einem Zahnarzt entdeckt, verläuft die Behandlung meist ohne Komplikationen und völlig schmerzfrei ab. Aber wie entsteht eigentlich das Loch im Zahn?
Karies: Wie entsteht ein Loch im Zahn?
Karies ist eine Erkrankung der Zähne, die durch den Stoffwechsel von Bakterien entsteht. Diese Ausscheidungen sind so aggressiv, dass sie die harten Zahnschichten zersetzen können. Das Problem: Speisereste! Denn die Bakterien ernähren sich von Zucker und Kohlenhydraten. Die ausgeschiedene Säure greift den Zahnschmelz so stark an, dass Löcher entstehen. Das passiert durch die entmineralisierende Wirkung der Säure. Diese entstanden Löcher im Schmelz machen es nun möglich, dass Mikroorganismen in den Zahn eindringen und ihn von innen zerstören können. Häufig ist Zahnbelag ein erstes Indiz für eine Kariesgefahr im Mund. Denn die sogenannte Plaque oder Biofilm besteht aus einer klebrigen Substanz aus Bakterien, Speichel und Nahrungsresten. Diese zähe Masse setzt sich vor allem auf den Zähnen fest und bietet die optimale Basis für die unangenehme Zahnfäule.
Natürliche Remineralisierung der Zähne durch Speichel
Speichel beinhaltet Mineralstoffe, die den Zahnschmelz auf natürliche Weise immer wieder härten (Remineralisieren). Das eigene Kariesabwehr-System unseres Körpers sozusagen. Durch den häufigen Verzehr von zuckerhaltigen Mahlzeiten oder Getränken werden die Säureangriffe allerdings zu viel für die natürliche Remineralisierung der Zähne. Die Balance zwischen De- und Remineralisierung ist zerstört und Karies entsteht. Auch ein schwaches Immunsystem sowie genetische Faktoren erhöhen das Risiko für die Zahnkrankheit.
Übrigens: Menschen haben eine verschieden starke Neigung, ein Loch im Zahn zu bekommen. Das liegt an den unterschiedlichen pH-Werten im Speichel. Je niedriger der Säuregrad, desto höher ist die Gefahr einer Zahnkaries Erkrankung.
Wie behandelt der Zahnarzt das Loch im Zahn?
Die Behandlung bei Patienten mit einer Karieserkrankung hängt stark davon ab, wie weit die Krankheit bereits fortgeschritten ist. Dies lässt sich in drei Karies-Stadien unterteilen:
- Initialkaries: Dieses Anfangsstadium ist noch völlig schmerzfrei. Hier genügt meist eine Fluoridbehandlung. Der Zahnarzt reinigt den Bereich des entstehenden Loches im Zahn gründlich und trägt eine fluoridhaltige Versiegelung auf.
- Dentinkaries: Hier ist schon ein fortgeschrittenes Stadium erreicht, denn das Dentin (Zahnzement) wurde bereits von der bakteriellen Karies befallen. Der Zahnarzt muss nun mithilfe eines Bohrers durch die Schicht des Schmelzes und entfernt das betroffene Gewebe mit einem speziellen Bohrer. Zum Schluss folgt eine Füllung des Loches mit Komposit-Kunststoff. Die Zahnfüllung gibt es in unterschiedlichen Qualitäten und wird an den Farbton der Zähne angepasst. Auch wenn der Bohrer bei den meisten Patienten keine Freude auslöst, handelt es sich auch hierbei um eine schmerzfreie Behandlung, denn kein Zahnnerv ist vom Loch im Zahn betroffen.
- Tiefe Karies: Das dritte Karies-Stadium bedarf eine aufwendigere Behandlung. Hier ist die Krankheit bereits im/am Zahnmark (Zahnnerv) angekommen. Der Zahnarzt muss das befallene Gewebe entfernen und gegebenenfalls kann der Nerv vital erhalten werden durch eine medikamentöse Unterfüllung. Ist die Zahnfäule allerdings schon bis in den Zahnnervl vorgedrungen, muss der Zahnarzt eine Wurzelbehandlung durchführen. Wenn der Zahn nicht mehr gerettet werden kann, benötigt der Patient einen kompletten Zahnersatz.
Wie erkennt man frühzeitig die Symptome für ein Loch im Zahn?
Hier heißt es: genau hinsehen! Denn Karies kann in manchen Fällen schon erkannt werden, bevor ein Loch im Zahn entsteht. Bei gelben oder weißen Verfärbungen oder Flecken am Zahn kann es sich um Karies im Frühstadium handeln. Hilfreich ist hier ein kleiner Mundspiegel, mit dem man regelmäßig seine Zähne unter die Lupe nehmen sollte. Achten Sie auch auf die versteckten Stellen in den Zahnzwischenräumen und direkt am Zahnfleisch. Besonders bei anhaltenden Zahnschmerzen sollten Sie schnellstmöglich von einem Zahnarzt prüfen lassen, ob es sich um ein Loch im Zahn handelt. Folgende Faktoren erhöhen das Risiko für Kariesbefall:
- Mangelhafte Mundhygiene
- Häufige, zuckerhaltige Mahlzeiten
- Zuckerreiche Ernährung
- Ungünstige Zahnstellungen
- Niedriger Speichelfluss
- Weicher Zahnschmelz
- Genetische Faktoren
- Geschwächtes Immunsystem
Karies richtig vorbeugen
- Prophylaxe beim Zahnarzt: Zweimal jährlich zur Kontrolle und eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung. Hier werden Verschmutzungen vom Zahnarzt entfernt und die Zähne gegebenenfalls mit einem Schutzlack abgedeckt.
- Ernährung: Häufige zuckerhaltige Zwischenmahlzeiten vermeiden – nicht nur die Zahngesundheit freut sich über eine gesunde und ausgewogene Ernährung, sondern der ganze Organismus. Ein starkes Immunsystem hilft zur Vorbeugung.
- Zähneputzen: Die richtige Zahnpflege gehört zu den Hauptfaktoren, um Karies erfolgreich vorzubeugen. Nach Anleitung der Zahnarztpraxis; in der Regel mindestens zweimal täglich drei Minuten mit Zahnbürste und Zahncreme. Um den Plaque erfolgreich zu entfernen, ist es wichtig, systematisch alle Zahnflächen putzen. Zahnzwischenräume mit Interdentalraumbürstchen oder Zahnseide reinigen.
- Zahnschmelz: Die Zähne mit Fluorid reinigen – zum Beispiel Zahnpflege mit fluoridhaltiger Zahnpasta, um die Zahnsubstanz zu stärken.
Fluoride: wirksamer Schutz vor Karies
Fluoride wirken wie Schutzmäntel für die Zähne und stärken den Zahnschmelz vor den Angriffen der Säuren. Ein tolles Mittel also, um ein Loch im Zahn vorzubeugen. In Deutschland gibt es eine Vielzahl an guten Fluoridierungsmaßnahmen, die schon für die empfindlichen Milchzähne bei Kindern genutzt werden sollten.
Welche Lebensmittel können Zahnschmerzen auslösen?
Wer kennt es nicht? Mit Vorfreude beißt man in das leckere Eis und plötzlich taucht ein stechender Schmerz auf! Diese Lebensmittel sollten Sie bei akuten Zahnschmerzen vermeiden:
- Heiße und kalte Lebensmittel: zum Beispiel Kaffee, Eis, eiskaltes Wasser und heiße Speisen wie Suppen.
- Säurehaltige Getränke und Speisen: zum Beispiel Obst wie Zitronen und Orangen, Essig und Tomaten.
- Süße Getränke und Speisen: zum Beispiel Limonaden, Süßigkeiten und bestimmte Obst- und Gemüsesorten.
Wie wirken Fluoride?
Der Zucker, der in den Getränken und Speisen enthalten ist, die wir täglich zu uns nehmen, wird von den Bakterien in unserem Mund zu Säuren umgewandelt. Diese Säuren greifen den Zahnschmelz an, den sie entziehen ihm die Mineralstoffe. Es passiert eine sogenannte Demineralisierung des Zahnes. Fluoride geben diese Mineralien an den Zahn zurück und hemmen diesen Vorgang. Das Remineralisieren schützt die Zahnoberfläche und macht den Zahn widerstandsfähiger gegen die schädlichen Säuren. Es gibt unterschiedliche Arten von Fluoriden, für die innere und die äußere Anwendung.
Fluoridierung von innen und außen:
- Fluoridhaltige Zahnpasten
- Fluoridgelees
- Fluoridtabletten
- Fluoridiertes Speisesalz
- Mundspülungen
- Fluoridlack (wird in der Zahnarztpraxis aufgetragen)
Kann man Fluorid überdosieren?
Bei einer Überdosierung der Fluoridierung kann es zur sogenannten Zahnfluorose kommen. Keine Sorge: Diese weißen Zahnschmelzflecken haben keinerlei gesundheitliche Nebenwirkungen und entstehen erst bei der Aufnahme der doppelten Menge als empfohlen bei Kindern bis zum Alter von circa 6 Jahren.
Wie viel Fluorid sollte eine Zahnpasta enthalten?
Empfohlener Fluoridgehalt
- Ab dem ersten Milchzahn bis etwa zwei Jahre: reiskorngroße Menge Kinderzahnpasta mit 1.000 ppm Fluorid (Milligramm pro Kilogramm)
- Zwei bis sechs Jahre: erbsengroße Menge Kinderzahnpasta mit 1.000 ppm Fluorid
- Ab etwa dem sechsten Lebensjahr:Zahnpasta mit 1.000 bis 1.500 ppm Fluorid
Wie entsteht bei Kindern ein Loch im Zahn?
Genau wie bei Erwachsenen kann auch bei Kindern das gefürchtete Loch im Zahn entstehen. Deshalb sollte auch hier auf eine gute Mundhygiene und täglich zweimaliges gründliches Zähneputzen geachtet werden. Klagt Ihr Kind über Schmerzen an einem Zahn? Zögern Sie nicht, denn es kann möglicherweise ein Kariesbefall der Milchzähne sein. Dies sollte umgehend von einem Zahnarzt behandelt werden. Achtung Eltern: Karies ist übertragbar und die kariogenen Bakterien können weitergegeben werden. Es wird Eltern geraten, Breilöffel und Schnuller nicht abzulecken, um eine Übertragung zu vermeiden.
Die 4 größten Mythen über das Loch im Zahn
- Mythos 1: Die elektrische Zahnbürste ist besser
Das stimmt nicht immer! Mittlerweile gibt es viele unterschiedliche Arten von elektrischen Zahnbürsten:
– rotierend-oszillierend
– schallaktiv
Obwohl beide Arten gut für eine gründliche Zahnreinigung funktionieren, gilt eine rotierend-oszillierende elektrische Zahnbürste als Favorit unter den Bürsten. Zwar schneidet die elektrische Zahnbürste im wissenschaftlichen Vergleich besser ab, dennoch kann bei der richtigen Anwendung, die Handzahnbürste die gleichen Erfolge in der Zahnreinigung erzielen. In der Prophylaxe können sie mit Ihrem Zahnarzt die für Sie passende Zahnbürste ermitteln.
- Mythos 2: Die Borsten müssen hart sein!
Falsch! Richtig hier ist, weder zu hart noch zu weich und dazu die richtige Technik. Kreisende Bewegungen mit geringem Druck sollen Zahn und Zahnfleisch gleichermaßen massieren. Beobachten Sie den Kopf Ihrer Zahnbürste regelmäßig. Verbiegen sich die Borsten schon nach kurzer Zeit, ist das ein Indiz für zu viel Druck.
- Mythos 3: Es muss eine Markenzahnpasta sein
Teure namenhafte Zahnpasten sind nicht besser als Noname-Produkte. Alle Zahnpasten bestehen aus: Bindemitteln, schäumenden Substanzen, Aromen, Putzkörpern, Farbstoffen, Feuchthaltemitteln, Putzkörpern. Egal ob mit Markennamen oder ohne, teuer oder billig, achten Sie auf zwei wichtige Inhaltsstoffe: Fluorid und antibakteriell wirksame Substanzen.
- Mythos 4: Wenn der Zahn erst mal eine Krone hat, kann kein Karies mehr entstehen
Leider ist der Einsatz einer Zahnkrone kein Schutz vor einem Loch in diesem Zahn. Die künstlichen Kronen können natürlich keinen Kariesbefall bekommen, der darunterliegende Zahn aber schon. Oft wird das vergessen, und das kann schwere Folgen haben. Deshalb auch bei Schmerzen im bekronten Zahn direkt einen Zahnarzt aufsuchen und falls nötig behandeln lassen.
Fazit – rechtzeitig vorsorgen und das Loch im Zahn vermeiden
Karies ist eine weitverbreitete Krankheit, mit der nicht zu spaßen ist. Zweimal täglich gründliches Zähneputzen und eine gute Mundhygiene helfen, das Loch im Zahn vorzubeugen. Zudem sollte der Prophylaxe Termin beim Zahnarzt alle 6 Monate eingehalten werden. Schmerzt es doch mal im Zahn, ist die wichtigste Regel: schnell zum Zahnarzt!